Merkel-Seehofer: Brüllt der Löwe, dann steigt der Adler auf
Und von oben lässt es sich nun mal weiter blicken, als durch das Dickicht der bajuwarischen Savane.
Die Märkte sind vorerst abgefrühstückt, nun kann man sich dem anderen Schlachtfeld zu wenden, dem "großen Asylstreit" zwischen Merkel und Seehofer. Es gibt halt Prioritäten.
Seit gut einer Woche existiert nur eines, was Republik und vor allem die Klick- und Zugriffsjunkies des Gazetten-Sumpfes in Aufregung versetzt.
Regierungskrise, GroKo-Krach, Seehofer droht, Merkel kämpft ums Überleben, Streit eskaliert, Vertrauensfrage, Neuwahlen, Ende der Kanzlerin und Dramatisch
Soweit die Schlagworte und Zeilen der letzten Tage.
Das einzig Dramatische an dem Thema: Die intellektuelle Gülle, welche zwar aus den immer gleichen faulig stinkenden Eimern, den Leuten in die Augen gespritzt wird. Von austragender Journaille und aufnehmenden Rezipienten aber als lecker Rosenwasser deklariert wird.
Sich heute der presstituierten Sichtweise anzuschließen, zwischen Merkel und Seehofer wäre so plötzlich und planlos ein Riesenstreit mit regierungssprengendem Potenzial um das Thema Asyl entstanden, würde ja bedeuten, die Presse täte beim Thema Asyl und Migration, das erste Mal die Wahrheit schreiben.
Wohl aktuell bestes Beispiel für die nach wie vor gestörte Wahrnehmung und Darlegung von merkelscher Politik und EU ist der Welt Artikel über die "Neue Doktrin" der Chefin.
Ihre Aussage:
"Die erste Loyalität gilt immer dem eigenen Land,
aber die zweite Loyalität sollte der Europäischen Union gelten.“ [Angela Merkel]
Merkels Ansage deutet Chefreporter Robin Alexander kurzerhand um zu einem "Europe first". Nicht nur das der Boulevard-Schreiber den Inhalt der Aussage komplett ins Gegenteil verdreht, offenbar kennt er noch nicht mal den Unterschied zwischen Imperativ und Konjunktiv.
Das mit der Loyalität und dem eigenen Land erblickte das Licht der Öffentlichkeit kurz nach dem G7 Treffen. Sie wissen schon, der Gipfel mit der absolut unbedeutenden Abschlusserklärung. Dieser papierhaften Gardinen-Predigt, in der zu schönerem Wetter alle Ja sagen. Natürlich nur gültig mit Unterschrift... Und selbst das torpediert dann der letzte Sozialist der westlichen Welt und vermeintlicher Castro-Bastard Justin Trudeau.
Der Versuch der Presse, mit einem wahrheitsverzerrenden Bild wieder Trump als Buhmann hinzustellen, ging erneut nach hinten los. Zu blöd, wenn Washington, Paris und auch Kanada eigene Perspektiven ein und der selben Szenarie öffentlich stellen. Folglich ist am stets gepredigten Kampf Macron gegen Trump auch nichts dran - welch Wunder.
The Fake News Media said that I did not get along with other Leaders at the #G7Summit in Canada. They are once again, WRONG! pic.twitter.com/I6eEKEZV6z
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 15. Juni 2018
I have a great relationship with Angela Merkel of Germany, but the Fake News Media only shows the bad photos (implying anger) of negotiating an agreement - where I am asking for things that no other American President would ask for! pic.twitter.com/Ib97nN5HZt
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 15. Juni 2018
Aber es solle ja nicht um den G7 Gipfel gehen, sondern um die aktuell deutsche Befindlichkeit. Die Sensibilisierung auf die gereichte mediale und journalistische Qualität ist aber notwendig, wenn man das aufgeführte Duett zwischen Merkel und Seehofer verstehen will.
Denn zu etwas soll und wird das bayerisch-preußische Bühnenstück führen. Nur garantiert nicht zum Ende dieser Kanzlerschaft.