Niederlage, Schlappe, Chaos, Verlierer, Versager, Pleite, Untergang - diese Begriffe waren bis dato geläufig, wenn es um BREXIT und Boris Johnson ging. Welch zynisches Spiel der Realität, wenn die meinungsbildende Presselandschaft plötzlich gezwungen ist, über Mehrheiten und Zustimmung für Boris Johnson zu berichten.
Gemessen an dem medialen Trommelfeuer, das die BREXIT-Befürworter mittlerweile eine Minderheit darstellen sollen und Boris Johnson angeblich nichts auf die Reihe bekommt, müssen die aktuellen Umfragewerte und der Absturzes des roten Kontrahenten Corbyn mächtigen Erklärungsnotstand hervorrufen. Und dabei ist die Wahl erst am 12. Dezember.
Eines wird von diesem Theater definitiv hängen bleiben. Die Presse hat sich mal wieder die Realität schön hin geschmiert, bis es eben nicht mehr ging. Aber wen wundert es? Die Funktion eines Autors ist das Dichten von Geschichten und Märchen und nicht das Schreiben von Journalismus. Auch an diesem Beispiel zeigt sich: Der Vorwurf der Lügen- Lücken- und politischen Gesinnungs-Presse ist die berechtigte Wertung des Rezipienten.
Bleibt die rhetorische Frage, wie hat Johnson es trotz des Durcheinanders geschafft, die amtierende Minderheitsregierung hin zu Mehrheiten und Zuspruch zu führen? Aber genau darüber wurde hier ja schon ausführlich berichtet.