Sitzen zwei Kurse an der Bar, sagt der eine zum anderen: "Übertreib nicht so".
Gewiss gibt es wesentlich besseren Humor, manchmal muss man auch mit schlechtem klar kommen. So wie zum Beispiel zur Verkündung von US-Arbeitsmarkdaten nebst der Datenschau auf die Einzelhandelsumsätze (Retail Sales), also das in dem Sinne kleine Business. Erstanträge und laufende Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in erwartbar und gewohnt rosigem Bild, trotz Entlassungswelle. Ok.
Der zu einer strengen Federal Reserve passende Arbeitsmarkt reichte dann aber nicht aus, das abzudämpfen, was der auch für einen Januar typische und hier auch gewaltige Einbruch (so katastrophal wie zuletzt im Mai 2020) bei den Einzelhandelsumsätzen in den Kurstafeln am Donnerstag los trat. Wesentlich schlimmer ist aber die Logik, nach welcher der Markt hier agierte. Also weil eben Joe Sixpack weniger einkauft, würde jetzt - so die Annahme, die Federal Reserve doch wieder ganz weich werden und das eher schneller als später.
Das Karen und Joe evtl. deshalb Konsumaskese pflegen, weil die Kiste mit der Inflation und Teuerung in der Praxis doch eine andere ist, der Rückschluss bleibt dem Glaskugeluniversum der sogenannten Analysten und Experten verborgen. Der Witz schlechthin aber ist die Annahme, die Federal Reserve würde nun drucken, damit Joe und Karen Kohle zum Shoppen haben. Auch hier gilt, man hat schon wesentlich besser gelacht.
Großer Treiber der ganzen Bewegung dann ausgerechnet die Small Caps, die kleinen Buden und Mikro-Aktien, worauf dann irgendwann auch die großen Indizes mit mussten. Gute Aufstellung diesbzgl. mal wieder bei Zerohedge.
In Bezug zum gestrigen Chartupdate: Gold korrekt gelaufen, und angesichts des Ereignisses auch eher schwach. Wirkliche Übertreiber waren Euro und mal wieder das Silber. Beide holen fast den CPI-Absturz vom Dienstag wieder auf, fast! Und dazwischen gefangen der Loonie. Weiterer Ausgang offen, jetzt am Freitag gibt es ja den Produzentenpreisindex; ha ha.