Ganz Syrien?

Dez. 8, 2024 | freie Artikel

Das Ende der globalistischen Agenda geht nicht ohne Bereinigung bestimmter Problem- und Konflikfelder, welche durch die Herren der alten Ordnung geschaffen und erzeugt wurden. Und an denen man auch kräftig verdient hat - zum Leid ganz vieler und stets ganz anderer. Der Begriff Bereinigung ist dabei nicht zwingend mit dem allgemeinverständlichen Lösung bzw. lösen eines Problems gleichzusetzen. Die Überführung in einen handhabaren Modus, in welchem es mehr Optionen gibt, als nur noch Patronen, Granaten und abgeschnittene Körperteile ist mitunter schon ein gewaltiger Zugewinn. Von diesem ist Syrien jetzt aber weiter entfernt als zuvor. Doch dazu gleich.

Das aktuell Ukraine-Russland, Palästina-Israel, Nord- und Südkorea und jetzt auch wieder Syrien die Schlagzeilen beherrschen, kann man als besten Beleg dafür nehmen, dass eben der Niedergang der Globalisten mit ihrer dystopisch-faschistoiden Agenda einen Status erreicht hat, welcher den Point of no Return hinter sich gelassen hat. Wie Südkorea? Selbstverständlich gehört die Auflösung des dienstältesten Kriegszustandes auf dem Globus mit dazu (auch eine der ältesten Aussagen auf diesem Blog). Wie der Weg dahin sich weiter gestalten wird, liegt noch eher im Verborgenen, auch sprachlich bedingt. Donald Trump sein historischer Gang über die Demarkationslinie hat es aber mehr als deutlich gemacht, wohin die Reise gehen wird.  

 

Damit zu Syrien. 

Das der Bundesolaf beklatscht, dass jetzt ein "ehemaliges" Al-Quida Mitglied und Dschiadist das Zepter der Macht in Damaskus schwingt, auf dessen Kopf nach wie vor eine Belohnung von 10 Mio. US$ ausgesetzt ist - also mehr hilfloser Offenbarungseid durch Überrumpelung neuer Realitäten geht eigentlich nicht. Das die Terroristen-Brigade "HTS" auch noch durch das NATO-Mitglied Türkei an die Macht geleitet wurde - ja der demokratische Wertewesten weiß ganz genau, wie er sein doppelzüngiges verlogenes Wesen ein jedem zur Schau stellt.

 

 

Das hier irgendwas nicht stimmen kann, fällt mittlerweile auch in vorsichtigen Formulierungen der Mainstream-Medienindustrie auf. Komisch, das keiner wieder die Frage stellt, auf die es wirklich ankommt.

Die Frage ist nicht, wer sitzt in Damaskus - im Westen des Landes. Sondern, wer hat den Daumen auf die Öl- und Gasfelder jenseits des Euphrat im Osten des Landes? Und wie münzt man diese in Devisen um?

Anschaulicher wird das an dieser aktuellen Karte von Syrien:

Quelle: syria.liveuamap.com

 

Es geht um den hier noch gelb markierten Bereich von Syrien. Da lagert das Gas, da stehen die Öl-Pumpen. Aktuell wird der Bereich von kurdischen Einheiten kontrolliert, welche sich unter dem Kürzel SDF (Syria Democratic Forces) zusammengerauft haben. Interresant, wer oder oder was sich heute alles "demokratisch" schimpft. Auch die USA sind noch in diesem Gebiet vertreten. Haben mittlerweile auch schon eine Warnung ausgesprochen, diese Region unangetastet zu lassen. Opa Biden möchte Morgen in Ruhe mit seinen Beratern darüber konferieren, wie es weiter gehen soll.

Auch Russland verhandelt mit den neuen Emporkömmlingen, wo es sicherlich nicht nur um die Zukunft der zwei Militärstützpunkte gehen wird. Der Iran vermeldet über seinen Außenminister: Der Iran respekiert die Einigkeit und Souveränität von Syrien. Was immer das auch heißen mag? Beide, Russland, wie Iran haben keine großen Ambitionen gezeigt, den Vormarsch der HTS-Truppen zu verhindern, was eine gemeinsame Absprache mit der Türkei nahe legt.

Verliert in Folge dessen Russland jetzt seinen Mittelmeerzugang, wird sich das Russland mit einem ganz anderen Pfund gut entlohnen lassen. Da sind an der Stelle der Fantasie wenig Grenzen gesetzt. Es kann bis zum Austritt der Türkei aus der NATO hinreichen (längst überfällig), was ein Paukenschlag in das überlebte Militärbündnis wäre.

Mindestens muss Putin jetzt Assad nicht mehr rechtfertigen, warum er erst 2014 zur Hilfe eilte. Das angebotene Exil an Assad und seine Familie, eine Art letzter Freundschaftsdienst?

 

Was jetzt aber schon sichtbar wird, lange Bestand wird dieser neue Status von Syrien nicht haben. Dazu sind die vertretenen Interessen dann doch zu entgegensetzlich. Noch schwerwiegender ist die Sache mit Macht bekommen, Macht ausüben, Macht behalten. Es ist nun mal etwas anderes, als wenn man bewaffnet mit Kalaschnikow und Koran einen Präsidentpalast stürmt oder ob man ein Land, eine Bevölkerung regiert. 

Syrien = Failed State ist derzeit die wohl zutreffendste Beschreibung.

Und damit wieder zum Öl. Gerade hier wird die Pat-Situation deutlich. Die einen haben Kontrolle über die Öl-Felder, die anderen die Kontrolle über die Piplines, die über Homs zusammenlaufen. Und das eine wird ohne das andere nichts bringen. Allein das verdeutlicht das oben schon erwähnte, der jetzige Status von Syrien ist eher Übergang in etwas anderes, als final. Ob man dafür schon wirklich einen Plan hat?

Aber wie gesagt, manchmal geht es im ersten Schritt nicht um Lösung im eigentlichen Sinne, sondern um Veränderung einer festgefahrenen Situation, weil es mit den bisherigen Köpfen und Mitspielern nur in eine Sackgasse führt.

Damit nochmals zurück zu Südkorea.

Noch amtierender Präsident Yoon Suk Yeol rief das Kriegsrecht aus, nur um es unter großen Worten der Entschuldigung 6h später wieder zurückzunehmen. Wirklicher Auslöser der Aktion - das Geld. In Südkorea tobt ein Streit um die Verabschiedung des Haushaltes. Die Opposition schrumpft die Ausgabemöglichkeit der amtierenden Regierung zusammen, die Regierung sah darin einen gefährlich Angriff auf die Handlungsmöglichkeiten. Danach folgte ein Impeachment-Verfahren, was aber mangels Stimmengewicht nicht gestartet wurde.

Letzter Stand der Dinge ist, bis zum 10. Dezember braucht Südkorea einen verabschiedeten Haushalt. Bis zum 11. Dezember will Yoon wohl seinen Rücktritt erklären, was Neuwahlen nach sich zieht. So zumindest der Chef der Regierungspartei. Man weiß intern, Yoon ist nicht mehr zu halten, aber den Austausch dann bitte nicht über ein Absetzungsverfahren. Regulär wären Neuwahlen erst im Jahre 2027.

Mal sehen, was hier unter neuem Kopf passiert.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

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