Gold – Von gesteigertem Interesse

Über Gold, offenes Interesse und Bereinigung durch Abrüstung

Halten wir einmal fest, was zu Anfang des Jahres 2018 stand.

Wie immer wußte man von kommenden Finanzmarkt Crash-Szenarien in den unterschiedlichsten Farben und Tönen zu berichten. Und das schon im Sommer 2017 und bot spezielle Kurse für teuer Geld an, um sich auf den kommenden Schrecken ganz genau vorbereiten zu können.

Zahlreich auch die Stimmen derer, die schrecklichste wirtschaftliche Verwerfungen innerhalb der USA dank Donald Trump für unausweichlich sahen. Und dann gab es noch die Fraktion, welche ganz genau wußte, dass Merkels Amtszeit quasi in binnen von Wochen vorbei sein wird und ganz schreckliches Chaos in Deutschland regiert.

 

Heute schreiben wir den 8. August 2018 und sind damit gut über der Halbzeit von 2018 angelangt. Das Geld fließt immer noch aus der Wand, in den USA liegt zum dritten Mal in Folge, die Zahl der offenen Stellen über der Zahl an arbeitslosen Amerikanern.  Und das trotz Bilanzverkürzung der Federal - sieh mal einer an. Und natürlich ist Merkel immer noch im Amt. Auch wenn man es kaum mitbekommt, es ist ja politische Sommerpause.

Obwohl die realen Begebenheiten den schwarzmalerischen Glaskugeln auch in 2018 die Augen wieder einmal ausstechen, man wird nicht müde, einen Teufel nach dem anderen an die Wand zu malen. Neuester Schrei aus der Kategorie Schlangenöl mit Angst zu bewerben und Sand in die Augen in das Heer der Verunsicherten zu streuen: Die Vollendung von Basel III wäre eine Art kommunistische Revolution.

Es ist natürlich eine lohnenswerte Betrachtung, auch das Gleichgewicht zwischen Regulierung und Freiheit zu bewerten. Gemeinhin sollte aber nur derjenige vor Kommunismus warnen und diesen Anprangern, der sich in seinem Wesen und seinem Handeln nach auch als würdig und glaubhaft erweist. Die Made und der Parasit sind nun eben die letzten, die über Sozialschmarotz belehren dürfen. Von daher heute auch nochmal ein paar weiterführende Gedanken zu Basel III.  

Und ob gewollt oder nicht, es führt natürlich wieder direkt zum Golde.

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Eng, knapp, knapp, eng

Wer schon verwundert darüber gewesen ist, wie kurz doch Mario Draghi eine EZB Pressekonferenz abhalten kann, wird angesichts der zurückliegenden Federal Reserve-Sitzung heute immer noch Mund offen und Kinn unten halten.

Dabei muss man Jerome Powell in Schutz nehmen, ab einem gewissen Punkt gibt es auch einfach nichts neues zu sagen. Eine Pressekonferenz, welche das Ergebnis und die Besprechnung des Boards versucht im Detail darzulegen, war am Mittwoch nicht angesetzt. Es verblieb also bei einem schriftlichen Statement, welches lediglich ein inhaltlicher Zweizeiler ist. Und der Rest ist blumerante Verbalakrobatik. Und selbst die ist so kurz, wie nur eben möglich.

Das Statement hier zum Nachlesen.

 

Zusammenfassung: Wirtschaft läuft, wir ziehen die Zinsen weiter an, nur noch nicht heute.

 

Das verwundert auch nicht. Bis auf wenige Ausnahmen ist es bei der Federal Reserve eben Brauch, nach einer Zinsjustierung auch eine PK abzuhalten. Ist keine terminiert, passiert auch nichts weltbewegendes.

Damit gilt aber auch, nach dem Zinsschritt ist vor dem Zinsschritt. Und das bringt einen direkt wieder zum Edelmetall, die Kurse am Donnerstag Abend, eng, knapp, knapp und eng.

 

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Game of Loans: Das Reinvestment der EZB

Mario Draghi hält eine seiner kürzesten Zinspressekonferenzen. Verwechseln sie dabei Kürze nicht mit Inhaltslosigkeit. Denn nur der, der nichts zu sagen hat, ergeht sich im Geschwafel.

Bei EZB-Pressekonferenzen lässt sich eine gewisse Länge aber manchmal nicht vermeiden. Zum einen sind es handverlesene Frage-Stell-Einheiten, die dem Meister des Wortes folgsam die Bälle zu spielen. Zum anderen muss genau ihnen der Großmeister Draghi seinen geldpolitischen Koral so vortragen, sodass der geldige Gesang richtig an das Markt-Schaf weitergeleitet wird. Vom Verstehen des Gesagten ist hier nicht die Rede, von der Fähigkeit, die richtigen Fragen an das EZB Gremium zu richten, ganz zu schweigen. 

 

Grandmaster Draghi hat zum Beispiel diesen kurzen Satz bzgl. des TARGET2-Systems eingeschoben:

"I think it`s just too early to understand exactly, what part of the liabilities do reflect political uncertainty."

(Ich denke, es ist noch zu früh, um genau zu verstehen, welchen Anteil der Schulden politische Unsicherheiten widerspiegeln)

 

Auf diesen Satz hätte man sich als gewissenhafter und verständiger Journalist sofort festbeißen müssen. Aber nein, stattdessen das permanente Fragen nach "Reinvestment" - also das wieder Investieren aufgekaufter und irgendwann auch getilgter Anleihen und Papiere. Natürlich ist die Frage auch nicht ganz unwichtig. Immerhin geht es darum, ob der Zustrom an frischen Zentralbankgeld nun versiegen wird? Und wenn ja, wann eigentlich?

Draghi wollte die Frage auf Teufel komm raus nicht beantworten. Braucht er auch nicht, es gibt ja MARKWIRTSCHAFT.

 

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Chartupdate – 17.07.2018

Jerome Powell steht dem Senat Rede und Antwort bzgl. der neu ausgelegten Geldpolitik der Vereinigten Staaten und versucht zu erklären, warum die neuen wirtschaftspolitischen Steuerimpulse der Trump-Administration tatsächlich auf goldenen Boden fallen. Und somit auch einen harten Zinskurs rechtfertigen.

 

Zur Erinnerung an die jüngere Generation:

Zins ist das, was man zahlt, damit ein anderer bereit ist, Verzicht auf seinen Besitz und sein Eigentum auszuüben. In dem Fall auf den Besitz von Geld. Somit wird klar, was sie brauchen, wenn Viele in den Genuss von dem Geld der Wenigen kommen sollen - Zinsen! Und alles andere ist marxistische Fantasterei und debiler Schwachsinn!

Die Praxis der letzten 10 Jahre hat ja bewiesen, wie gut "kein Zins" funktioniert.

 

Weil aber gerade Sozi-Spacken, also auch die US-Demokraten enorme Schwierigkeiten haben, geldige sowie ökonomische Vorgänge zu verstehen und somit auch keinen Dunst davon haben, was für eine allgemeine Wohlfahrt der Gesellschaft tatsächlich notwendig ist, ist das Hearing von Jerome Powell auch auf 2 Tage angesetzt. Ich befürchte aber, auch das wird nicht reichen.

Sie können das Treiben übrigens hier verfolgen: Quelle C-Span

Der Ausdruck "goldener Boden" ist selbstverständlich mit Bedacht gewählt. Denn wann immer ein Zentralbank-Chef aus seinen Büchern referiert, treten dazu auch Begleiterscheinungen auf, die dem kundigen Beobachter nur allzu vertraut sind.

Dennoch schmerzt es immer wieder aufs neue.

 

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ESMA – Close Out Rule

Im letzten Artikel zu den neuen ESMA-Bestimmungen ist auch die neu greifende Zwangsliquidierung von Positionen mit angesprochen worden.

Dieser spezielle Aspekt sorgt für etwas durcheinander, daher nochmal ein paar Worte dazu.

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ESMA- Regulierung | Die neuen Marginsätze für CFDs

Die ESMA-Regulierung tritt ab 01. August 2018 verbindlich in Kraft. Über die ab da an geltenden Hebelsätze berichtet die Fachpresse bereits. Nur noch maximal 30:1 für Haupt-Währungen. 20:1 für Gold-Positionen oder 10:1 für Silber.

Aber was bedeutet die ESMA-Regulierung praktisch und wieviel Margin wird für Positionen ab da an fällig?

 

Die Frage wird hier am Beispiel von FXCM beantwortet. Der Broker hat mir auf Anfrage kurzerhand ein Konto mit den zukünftigen Marginsätzen zur Verfügung gestellt. Nachfolgend also eine Liste von ausgesuchten Währungen und Assets und den neuen Marginsätzen zur Einsicht.

Ich darf versprechen, es werden einige Augen aufgehen, wenn sie fertig gerieben wurden sind. Auch wenn sie keine Freunde haben und es ihnen auch sonst egal ist, der Taschenrechner sollte sie die nächsten Tage über besser nicht im Stich lassen.

Ich tröste mich zumindest mit der Gewissheit, nicht derivativ in Aktien investiert zu sein. Mein lieber Herr Gesangsverein.

 

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Masterplan und Grenzregime

 

Erst durch die Schaffung eines Nationalstaates wurde der Sozialstaat geboren. Schafft man den Nationalstaat ab, dann stirbt der Sozialstaat. Oder wie Bismarck es formulierte:

 

"Der Sozialstaat braucht Grenzen."

 

Am 10. Juli 2018 stellt Horst Seehofer seinen "Masterplan" zur Erneuerung der deutschen Asyl- und Einwanderungspraxis der Öffentlichkeit vor. Er betont dabei, dass es sich nicht um ein Werk des Koalitionsausschusses handelt.

Diese Zusatzinfo ist eigentlich nicht notwendig, denn es ist mehr als auffällig, dass die Formulierungen aus dem Seehofer-Papier kurzerhand in den "Koalitions-Kompromiss" übernommen wurden. Das passt auch zu den Datumsangaben. Der 63 Maßnahmen umfassende Katalog des BMI ist vom 04. Juli 2018, das Papier des Koalitionsauschusses vom 05. Juli 2018. Und selbstverständlich entstand Seehofers Ausarbeitung in Absprache der übrigen Regierungslenker, alles andere anzunehmen, wäre kindlich naiv.

 

Weiterhin auffällig. Der pressemediale Versuch, aus der Vorstellung des "Masterplans" eine Neuauflage von Regierungsstreitigkeiten zu zimmern, scheitert. Kein Dementi, keine Aufregung, keine Richtlinienkompetenz der restlichen Regierungsmannschaft. Und so gleich verbannt man die mediale Auswertung eines der wichtigsten und bedeutsamsten politischen Beschlüsse in der Geschichte der Bundesrepublik auf die unteren Ränge der Schlagzeilen-Hitliste. Was für ein Gsindel...

 

Das Dokument sollte ein jeder selbst gelesen haben, daher hier der Link zum PDF:

 

"MASTERPLAN MIGRATION"

 

Der Artikel ist noch keine Auseinandersetzung mit den geplanten Maßnahmen ansich. Mehr eine Feststellung an Punkten, auf die man beim studieren einmal achten sollte. Den coolsten, also gewichtigsten Kommentar zum neuen Grenzregime liefert aber Bundestagspräsident Mr. Wolfgang "Wir brauchen Krise für Veränderung" Schäuble.

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Dr. Angela Merkel – eine Feststellung

Die New York Times fordert: Angela Merkel solle zurücktreten. 

Die Begründung liefert Pulitzerpreisträger und Sohn jüdischer Eltern und ehemaliger Chefredakteur der Jerusalem Post Bret Stephens gleich mit.

[Anmerkung, mir ist die Religion bzw. die Abstammung von Mr. Stephens vollkommen egal. Nur bricht hier wohl erneut die Verschwörungs-Mär über eine Kanzlerin als jüdisch-zionistische Marionette.]

 

Als Begründung liefert Stephens ein Sammelsurium an Argumenten, warum denn Merkel zurückzutreten habe:

  • Merkel zerstört die EU
  • Befeuert AFD, FPÖ, Lega Nord
  • Ist verantwortlich für BREXIT
  • Merkel liefert falsche und unkontrollierte Flüchtlingspolitik und verhindert so erfolgreiche Migration und Integration
    (zu deutsch, Stephens beschwert sich, dass die Kanzlerin das Experiment der multiethnischen Verwandlung mit ihrem "Chaos" sabotiere)
  • Deutschland unter Merkel: Als einziger wachstumsstark bei niedriger Arbeitslosigkeit

 

Folgen sie meinen Schriftreihen, ist es für sie eigentlich nur wunderlich, dass die linken Presseorgane erst jetzt anfangen, Merkel anzugreifen.  Aber ich sag es immer wieder, der Sozi kann eben nicht bis 3 Denken. Am 05. Juli 2018, also just an dem Tag, als auch die SPD für das neue Grenzregime, schnelle Zurückweisung und Transitzentren stimmt, kommt die New York Times daher und vergreift sich an der deutschen Kanzlerin. Im Grunde nur gerecht, wenn man bedenkt, wie größenwahnsinnig hiesige Organe über den US-Präsidenten schreiben.

 

Die NY Times hat Donald Trump schon nicht wegschreiben können, probiert man es eben beim deutschen Regierungschef. Anders als die deutsche Presse weiß die amerikanische also ganz genau, wer hier für was auf dem Globus verantwortlich ist. Und natürlich schmeckt diesem Pack die Richtung überhaupt nicht.

Sie haben es zum Glück viel zu spät bemerkt. Aber da sind wir wieder bei der 3. Da mag man hervorheben, dass Stephens einen Pulitzerpreis hat. Den hat Seymour Hersh auch, seine Abhandlung über das in Syrien verwendete Sarin wollte man aber lieber nicht abdrucken. Wäre auch zu unvorteilhaft für Obama, Hillary und Co.

Fast man weichenstellende Entscheidungen mit weitreichender Bedeutung unter Merkel zusammen, ergibt sich folgende Liste:

  • Kein TTIP
  • Kein CETA
  • Keine Euro-Bonds
  • Keine Verpfändung von dt. Sonderziehungsrechten zur Rettung des Euros - gefordert von IWF und Obama
  • stattdessen Goldheimholung aus den Kellern von New York

 

Eingangs ist schon von der jüdisch-zionistischen Marionette die Rede gewesen. Gleiches gilt für die Behauptung, Angela Merkel sei eine CIA-Agentin von Washingtons Gnaden. Gemessen an den Wünschen der alten USA und der erteilten Abfuhren, lässt sich auch dieser Vorwurf nicht aufrecht halten.

Und wäre Angela Merkel eine Kämpferin für die untergehenden Globalisten, die Liste sehe ganz anders aus. 

 

Selbstverständlich hat sie 2015 ein Chaos losgetreten. Das es aber gar keinen anderen Weg gab, als nur so auf die gegen Deutschland gerichtete "Völkerwanderungs-Waffe" zu reagieren, ist hier in Hülle und Fülle ausgearbeitet und dargelegt worden. Wer dem bis heute keinen Glauben schenkte, der gewährt diesen vielleicht Bret Stephens.

 

Der NY Times-Autor orakelt, dass Dr. Angela Merkel als Zerstörerin der EU in die Geschichtsbücher eingehen wird. Hätte der Bursche mal eher seinen Kopf eingeschalten, dann hätte er vielleicht auch erkannt, dass eben genau das und nur das ihre politische Agenda von Anfang an gewesen ist.

Wenn heute sogar so eine linke Gazette wie die New York Times, die Kanzlerin wegschreiben will, sollten vielleicht auch sogenannte deutsch-patriotische Kreise anfangen, ihre Feindbilder umzubauen, damit diese Agenda auch vollendet werden kann. Die von US-Asiaten finanzierte Klickbude von Epoch Times oder Jouwatch, die Absonderung des US-Thinktanks "Middle East Forum" werden Deutschland garantiert nicht retten.

 


 

Asylwende vollzogen

Das große Koffer packen kann beginnen. CDU, CSU und SPD einigen sich auf neue Asylpraxis in Deutschland.

Kaum ist der Podcast zum Thema "Asylstreit" draußen, einigt sich die komplette Regierungsmannschaft auf eine neue Einwanderungs- und Asylpraxis. Komplett heißt in dem Fall, auch mit dem Segen der SPD. Schnell, fast schon heimlich und ohne großes Aufsehen.

Die Zustimmung der SPD zu den beschlossenen Punkten möge man als ein Wunder auffassen. Immerhin widerspricht die Vereinbarung allem, wofür die SPD jahrelang eingetreten ist. Das Wunder wird sich für denjenigen relativieren, der besagten Podcast kennt.

Zu den festgelegten Punkten in Kürze ausführlicher. Ein wesentlicher Punkt tritt in dem Papier aber zu Tage, der in den hiesigen Publikationen immer wieder vorgetragen wurde:

Es braucht keine neuen Gesetze, es bedarf nur der Durchsetzung bestehenden Rechts.

 

Das Original-Papier in seiner beschlossenen Endfassung hier frei als PDF zum Download:

 

ORDNUNG UND STEUERUNG DER MIGRATIONSPOLITIK

[ENDFASSUNG KOALITIONSAUSCHUSS CDU,CSU,SPD]

 

 


Die deutsche Presse ist komplett wahnsinnig geworden

 

Am heutigen Abend war ich noch damit beschäftigt, den großen Müllhaufen, den die Sonntagspraktikanten der deutschen Presseindustrie in die Online-Leitungen kippen, gerade zu sortieren. Und glauben sie mir, es ist wahrlich keine Freude, den intellektuellen Gestank und Unrat, den diese Brut über das Land auskippt, zu filtrieren. 

Beispiele:

Man titelt von "Merkel schließt Vertrauensfrage nicht aus". Dabei hat sie mit keiner einzigen Silbe von diesem Machtinstrument gesprochen oder es in Erwähnung gezogen. Man schreibt von einem "geheimen" Masterplan des Seehofers, 63 Punkte stark. Dem soll Angela Merkel angeblich nicht zustimmen, zumindest in einem einzigen Punkt nicht. Und gleichzeitig verbreitet man, dass eben dieser Plan der CDU Spitze noch gar nicht vorliegt. Er ist ja so geheim... . Also, wie soll die Kanzlerin etwas ablehnen oder dem zustimmen, was sie noch gar nicht kennt?

Die einzige Konstante in dem ganzen Theater ist und bleibt die verworren konfuse Berichterstattung und das Gieren und Trachten nach Skandal und Streit. Es ist auch immer wieder ein Sonntag und es ist wieder einmal eine Parteiversammlung, die den deutschen Journalismus entlarvt.

Er ist eben nicht mehr als ein Bretterverhau eines schreibenden Hinterhof-Puffs auf Campingplatz-Niveau und syphilitischer Billig-Dirnen. Siehe dazu auch den Artikel vom 18. Juni 2018 - "Deutsche Presse will Regierung stürzen". 

Doch als man denkt, es gar nicht mehr schlimmer, platzt die nukleare Ticker-Bombe:

"SEEHOFER TRITT ZURÜCK"

 

Sofort die Eilmeldung auf den Online-Portalen. Die Schlagzeilen-Generatoren glühen. Und per Copy-Paste verbreitet es sich als neue Wahrheit: Der deutsche Innenminister schmeißt angeblich das Handtuch.

 

Soweit das mediale Geschehen. An der Stelle ist einmal tief Inne halten und Durchatmen angebracht. Denn, noch ist Horst Seehofer tatsächlich Innenminister.

 

Wie sich kurz darauf zeigt, besteht zwischen "tritt zurück", "will zurücktreten" und "bietet Rücktritt an" ein erheblicher Unterschied. Und blickt man dann noch etwas weiter, erkennt man, aus welchem Umstand sich die Skandalschlagzeile speist.

Horst Seehofer hat auf der laufenden CSU Tagung lediglich seine 3 jetzt vor ihm liegenden Optionen benannt:

Entweder die CSU beuge sich dem Kurs von Merkel in der Asylpolitik. Oder er ordne als Innenminister die Zurückweisung bestimmter Migranten an der deutschen Grenze an – mit allen damit verbundenen Gefahren für den Fortbestand der Koalition. Und die dritte Option sei, dass er als Parteichef und Minister zurücktrete – und das habe er auch vor zu tun. Er werde am kommenden Mittwoch 69 Jahre alt, und er habe viel erreicht.

 

Da Seehofer schon Stunden zuvor die CSU Mannschaft aufgefordert habe, auch ja bis zur Schlusserklärung zu bleiben. Ist es mehr als offensichtlich, dass die Nennung der 3. Option wohlgeplantes Kalkül von Anfang an bei dieser CSU-Tagung gewesen ist.  Es ist also keine Äußerung, die im Zuge einer politischen Debatte mal eben so über das Podium fällt. Landesgruppenchef Dobrindt widerspricht dem Rücktrittsgedanken und erntet lang anhaltenden Applaus.

Nimmt man es genau, hat heute nicht die Kanzlerin die Vertrauensfrage gestellt, sondern Horst Seehofer.

 

Wozu ist das ganze Theater nun dienlich?

Das Mindeste, was man daraus gewinnen kann und endlich sollte, den deutschen Journalismus mal auszumisten und mit einem verbindlichen Regelwerk ausstatten. Der andere Punkt ist natürlich eine Art politischer Kampf. Doch die Frontlinie verläuft wahrscheinlicher weniger zwischen CDU und CSU. Nachdem zwischenstaatliche Vereinbarungen mit Deutschland sondiert wurden, der EU-rechtliche Rahmen steht und der Innenminister ganz fleißig 63 praktisch anzuwendene Verfahrensvorschriften vorgearbeitet hat, wäre es mal an der Zeit, dass die SPD sich zu dem Komplex erklärt.

Falls es den oben benannten Autoren noch im Gedächtnis ist, die Regierungskoalition besteht nicht aus CDU und CSU sondern CDU und SPD. Und bisher war es ihre einzige und vehement geäußerte Position, Zurückweisungen an der Grenze nicht zu akzeptieren. Mehr kam von der alten roten Tante noch nicht, was schon enorm auffällig ist.

Von daher wird Seehofers Optionsdarlegung weniger an die Kanzlerin adressiert sein. Sie wird schon ganz genau wissen, wo dem Horst seine und ihre Grenze liegt. Beim Genossen kann man sich aber nie sicher sein. Vielleicht tut es gut, die Genossen daran zu erinnern, dass politische Macht in Deutschland zeitlich auch immer nur begrenzt ist.  Neuwahlen in Deutschland wären nun für keinen eine Freude, schon gar nicht für die EU, aber erst recht nicht für die SPD.

 

Es ist jetzt 00.30, 02 Juli 2018. Bis jetzt gibt es noch keine weitere Erklärung von Horst Seehofer, der CSU oder die tatsächliche Vermeldung, dass er sein Amt wirklich niedergelegt habe und in Rente geht.

 


 

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