Der Abverkauf der deutschen Staatsanleihen geht munter weiter. An die schwarze Abverkaufskerze hängen wir einfach eine zweite ran.
Professionellen Anleihehaltern ist der Zusammenhang von neuen Schulden und ihren gehaltenen Anleihen am Buch durchaus bewusst.
Mehr Schuldenaufnahme bedeutet ein mehr an emittierten Anleihen, die in den Markt strömen werden. In Kurz: Das Angebot steigt. Folglich sinkt in der Erwartung der Preis, übersetzt der Kurs. Somit gilt, warum das Ab-warten, was man eh an kommenden finanziellen Schmerz er-wartet und stößt die Anleihen einfach ab. Die Medienhurerei, welche jetzt den größten Hochverrat am Wähler als etwas positives hindichten möchten, hilft bei dieser Sentiment Entwicklung tatkräftigst.
Den Euro schießt es auf 1,0770. Nicht weil er begehrt ist, sondern weil gerade aus Not zu knapp. Die, die vorher aufgrund von Anleihebesitzt Euro geliehen bekamen, um ihn weiterzuverleihen, können es nun nicht mehr, weil ihnen die hinterlegte Sicherheit - die Anleihe fehlt. Die ansprechbaren Adressen für Euro-Ausleihe dünnen sich aus - das Angebot sinkt.
Dass wir es hier nicht mit einer Art verqueren Risk-On Sentiment zu tun haben, sieht man nicht nur an der schwer nachzuvollziehnden Bewegung beim DAX, sondern gerade bei den US-Anleihen. Im Gegensatz zum deutschen Pendant steigen diese unbeeindruckt weiter:
Wem das als Beleg immer noch nicht langt, möge bitte einen Blick auf die aktuelle Entwicklung der bundesdeutschen Yield-Kurve werfen. Hat man so auch lange nicht mehr gesehen.
Downgrade Germany voraus?!