Zentralbank ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln
Macron: Türkei unterstützte den Islamischen Staat

Schlagzeilen: Reuters, France24.com
Bisher galt es nur als Hirngespinst von im Keller hockenden Aluhut-Trägern, dass die Türkei den Islamischen Staat und seine Schergen unterstützt und befördert haben soll. Das Motiv hinter der angeblichen Verschwörungstheorie:
Die von der Obama-Administration initiierte Militär-Allianz gegen den Islamic State und gegen Assad zu diffamieren und im Endeffekt den Kriegsgrund selbst geschaffen zu haben.
Man kann an der Stelle von Emmanuel Macron halten was man will. Und sicherlich weiß man auch nicht, welche Kopfbedeckung er im Privaten beliebt zu tragen, aber mit den aktuellen Anschuldigungen des französischen Präsidenten in Richtung Erdogan bekommt die einstige Verschwörungstheorie einen ganz neuen, ja offiziellen Anstrich.
Oder anders ausgedrückt: Die Zeit ist reif, endlich auch im Bewusstsein einer breiteren Masse ein paar Wahrheiten durchzudrücken.
Wie Reuters berichtet, beschuldigt Macron die Türkei, dem IS nahe stehende Milizen zu unterstützen, was wiederum diametral zur Zielsetzung der NATO-Allianz in Syrien und Irak steht. Auf gut deutsch: Die Türkei unterstützte eben die Kräfte, gegen welche die auch von Ankara aus geführte Allianz vorgehen soll bzw. sollte.
Bekannt ist auch, dass der IS seinen Terror aus dem Verkauf des erbeuteten syrischen Öls und der Öl-Felder finanzierte. Abnehmer der heißen Fracht war unter anderem die Türkei selbst. Und warum auch nicht, wenn dazu Tanker aus der Flotte des Sohnes des Staatschefs verwendet wurden.
An der Stelle muss dann die Logik greifen, welche sagt:
Es ist kein Wunder, dass eine der größten und mächtigsten Militärallianzen des Planeten nicht in der Lage war, im deckungsarmen Wüstensand Öl-Konvois auszuschalten, die den finanziellen und damit materiellen Nachschub des zu bekämpfenden Gegners besorgen. Wenn man nicht dahin schießt, wo man eigentlich muss, dann geht ein Krieg halt ewig.
Erst mit dem Machtwechsel in Washington kam es zum abrupten Versiegen der IS-Öleinnahmen und zum Niedergang des Islamic State. Folglich sollte nicht nur Erdogan wegen der jüngsten Entwicklungen einige Kopfschmerzen haben.
Donald Trump: Selenskyj bestreitet 400-Millionen-Deal mit Trump
Der frisch gewählte ukrainische Präsident Selenskyj bestreitet in einem aktuellen Interview, dass es ein "Quid pro Quo" mit US-Präsident Donald Trump gegeben hat.
Das besonders schöne daran. Das Interview führte ausgerechnet der deutsche SPIEGEL, der wohl mit ganz anderen Erwartungen in das Interview rein gerannt ist.
Immerhin waren bis dato die Beweise gegen Donald Trump doch so erdrückend und schwer? Kein Wunder also, dass sich der SPIEGEL nicht traut, die wichtigste Kernaussage des Gespräches so deutlich in der Überschrift zu präsentieren, wie es die Kollegen von der Welt handhaben.
Damit wäre es für die US-Demokraten an der Zeit, das Zelt des Impeachment-Zirkus schleunigst einzupacken und sich an der Korruptionsermittlung gegen Joe Biden und dessen Sohn Hunter zu beteiligen. Aber gerade für die US-Demokraten gilt: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er kaputt ist.
Syrien und die Gas-Lüge
Und schon wieder tropft es aus den Reihen der Chemiewaffen-Kontroll-Behörde nach außen. Eigentlich wäre es das Top-Thema, welches von den Leitmedien und nicht nur von Wikileaks oder vereinzelten ambitionierten Journalisten aufgedeckt und behandelt werden müsste. Aber dann wäre ja klar, dass man über den Syrien-Krieg und Schuldzuweisungen gerade in Bezug auf Giftgas die letzten Jahre nur ganz großen Unsinn unters Volk gekippt hat.
Das Fatale daran - nichts hat die letzten 8 Jahre so sehr den Globus bestimmt und geformt, wie eben der Krieg in Syrien. Genauigkeit und Wahrhaftigkeit wären demnach unabdingbar, denn Medien haben nicht nur die Funktion der Informationsvermittlung, sondern bilden und erziehen dabei automatisch mit. Doch wenn es politisch opportun ist, eben eine Figur wie Assad plötzlich als Schlächter darzustellen, dann ist so etwas wie Wahrheit und Motivbetrachtung halt fehl am Platze. Ein jeder Krieg braucht auch sein Monster - als wäre der IS nicht schon genug?
Welch ausgesprochenes Wunder, dass nachdem der türkische Vorsitz der OPCW an einen Spanier überging, eben OPCW-Mitarbeiter und Inspektoren den Mut finden, sich zu melden und ihre Untersuchungsergebnisse über Giftgas-Einsätze in Syrien ganz anders darstellen.
Doch wie jetzt nach all der Zeit noch überhaupt durchsehen?
Der Journalist Dan Cohen hat auf seinem Twitter-Account ein kurzes Video verfasst, in dem er die aktuellen Reports bei Wikileaks und die Geschehnisse in Syrien zusammenfügt:
A leaked email accuses the OPCW of doctoring a report to suit the US government’s justification for its illegal bombing of Syria in April 2018. I explain the scandal mainstream media is trying to supress: pic.twitter.com/MTS4OWwqkH
— Dan Cohen (@dancohen3000) 28. November 2019
Erklärungsnotstand – Boris Johnson plötzlich mit Mehrheiten

Johnson-Schlagzeilen Quellen: FNP, Handelsblatt, Welt
Niederlage, Schlappe, Chaos, Verlierer, Versager, Pleite, Untergang - diese Begriffe waren bis dato geläufig, wenn es um BREXIT und Boris Johnson ging. Welch zynisches Spiel der Realität, wenn die meinungsbildende Presselandschaft plötzlich gezwungen ist, über Mehrheiten und Zustimmung für Boris Johnson zu berichten.
Gemessen an dem medialen Trommelfeuer, das die BREXIT-Befürworter mittlerweile eine Minderheit darstellen sollen und Boris Johnson angeblich nichts auf die Reihe bekommt, müssen die aktuellen Umfragewerte und der Absturzes des roten Kontrahenten Corbyn mächtigen Erklärungsnotstand hervorrufen. Und dabei ist die Wahl erst am 12. Dezember.
Eines wird von diesem Theater definitiv hängen bleiben. Die Presse hat sich mal wieder die Realität schön hin geschmiert, bis es eben nicht mehr ging. Aber wen wundert es? Die Funktion eines Autors ist das Dichten von Geschichten und Märchen und nicht das Schreiben von Journalismus. Auch an diesem Beispiel zeigt sich: Der Vorwurf der Lügen- Lücken- und politischen Gesinnungs-Presse ist die berechtigte Wertung des Rezipienten.
Bleibt die rhetorische Frage, wie hat Johnson es trotz des Durcheinanders geschafft, die amtierende Minderheitsregierung hin zu Mehrheiten und Zuspruch zu führen? Aber genau darüber wurde hier ja schon ausführlich berichtet.
