Zentralbank ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln

Game of Loans: Das Reinvestment der EZB

Mario Draghi hält eine seiner kürzesten Zinspressekonferenzen. Verwechseln sie dabei Kürze nicht mit Inhaltslosigkeit. Denn nur der, der nichts zu sagen hat, ergeht sich im Geschwafel.

Bei EZB-Pressekonferenzen lässt sich eine gewisse Länge aber manchmal nicht vermeiden. Zum einen sind es handverlesene Frage-Stell-Einheiten, die dem Meister des Wortes folgsam die Bälle zu spielen. Zum anderen muss genau ihnen der Großmeister Draghi seinen geldpolitischen Koral so vortragen, sodass der geldige Gesang richtig an das Markt-Schaf weitergeleitet wird. Vom Verstehen des Gesagten ist hier nicht die Rede, von der Fähigkeit, die richtigen Fragen an das EZB Gremium zu richten, ganz zu schweigen. 

 

Grandmaster Draghi hat zum Beispiel diesen kurzen Satz bzgl. des TARGET2-Systems eingeschoben:

"I think it`s just too early to understand exactly, what part of the liabilities do reflect political uncertainty."

(Ich denke, es ist noch zu früh, um genau zu verstehen, welchen Anteil der Schulden politische Unsicherheiten widerspiegeln)

 

Auf diesen Satz hätte man sich als gewissenhafter und verständiger Journalist sofort festbeißen müssen. Aber nein, stattdessen das permanente Fragen nach "Reinvestment" - also das wieder Investieren aufgekaufter und irgendwann auch getilgter Anleihen und Papiere. Natürlich ist die Frage auch nicht ganz unwichtig. Immerhin geht es darum, ob der Zustrom an frischen Zentralbankgeld nun versiegen wird? Und wenn ja, wann eigentlich?

Draghi wollte die Frage auf Teufel komm raus nicht beantworten. Braucht er auch nicht, es gibt ja MARKWIRTSCHAFT.

 

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Chartupdate – 23.07.2018

2 Zentralbanken und eine Anlageklasse stehen im Fokus. Die Peoples Bank of China kommt mit einigen Modifikationen daher und zeitgleich erwägt man auch in Tokio an ein paar Stellschrauben zu drehen. Kein Wunder also, dass es für eine Anlageklasse besonders interessant wird.

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Des Kaisers neue Kleider | Podcast 14 – 2018

Noch eine gute Woche und die neue ESMA-Regulierung tritt in Kraft. Bereits jetzt in Kraft, der gefürchtete und verhasste MASTERPLAN von Horst Seehofer, obwohl die Presse darüber plötzlich nichts mehr schreiben möchte. Wie schnell doch Schlagzeilen-Trends drehen können...

Dann gab es Jean-Claude Juncker - die Witzfigur aus dem Kasperle-Theater EU, mal wieder voll wie eine Strandhaubitze. Warum auch nicht, es war ja nur der NATO-Gipfel. Und der Laden ist eh bald Geschichte.

 

Also wenn das nicht des Kaisers neue Kleider sind, was dann?

Man stelle sich mal die Schlagzeilen der deutschen Presstitution vor, wenn Donald Trump da so rumgetorkelt wäre...

 

Und dann gibt es noch die schöne Geschichte vom Edelmetall.

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Chartupdate – 17.07.2018

Jerome Powell steht dem Senat Rede und Antwort bzgl. der neu ausgelegten Geldpolitik der Vereinigten Staaten und versucht zu erklären, warum die neuen wirtschaftspolitischen Steuerimpulse der Trump-Administration tatsächlich auf goldenen Boden fallen. Und somit auch einen harten Zinskurs rechtfertigen.

 

Zur Erinnerung an die jüngere Generation:

Zins ist das, was man zahlt, damit ein anderer bereit ist, Verzicht auf seinen Besitz und sein Eigentum auszuüben. In dem Fall auf den Besitz von Geld. Somit wird klar, was sie brauchen, wenn Viele in den Genuss von dem Geld der Wenigen kommen sollen - Zinsen! Und alles andere ist marxistische Fantasterei und debiler Schwachsinn!

Die Praxis der letzten 10 Jahre hat ja bewiesen, wie gut "kein Zins" funktioniert.

 

Weil aber gerade Sozi-Spacken, also auch die US-Demokraten enorme Schwierigkeiten haben, geldige sowie ökonomische Vorgänge zu verstehen und somit auch keinen Dunst davon haben, was für eine allgemeine Wohlfahrt der Gesellschaft tatsächlich notwendig ist, ist das Hearing von Jerome Powell auch auf 2 Tage angesetzt. Ich befürchte aber, auch das wird nicht reichen.

Sie können das Treiben übrigens hier verfolgen: Quelle C-Span

Der Ausdruck "goldener Boden" ist selbstverständlich mit Bedacht gewählt. Denn wann immer ein Zentralbank-Chef aus seinen Büchern referiert, treten dazu auch Begleiterscheinungen auf, die dem kundigen Beobachter nur allzu vertraut sind.

Dennoch schmerzt es immer wieder aufs neue.

 

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