
EZB: Die Euro-Rezession kommt! | Podcast 08-2019
Man kann einiges aus den aktuellen EZB-Beschlüssen und Verkündungen gewinnen und ableiten. Und das, obwohl diese Sitzung so etwas untypisch im Vergleich zum sonst gewohnten Prozedere gewesen ist. Natürlich gibt es in der Presse so ganz Schlaue, die vermelden, mit der jetzigen Entscheidung habe der Sparer das Nachsehen. Da sage ich doch nur, schönen guten Morgen. Der Sparer hat das Euro-Problem bereits seitdem die vermaledeite Währung eingeführt worden ist und keinen Tag später.
Kurz gefasst: Wachstumsaussichten und Inflationsausblick sind ordentlich nach unten korrigiert worden. Und der Bankensektor bekommt eine Krücke an die Seite, diese aber erst im September 2019.
Das die EZB zu dieser Adhoc-Maßnahme greift und das auch noch in eher ungewohnt schnellem Tempo, gewährt einen tieferen Einblick in die Gedankenwelt der Ratsherren im Frankfurter Geldpalast. Dagegen rätselhaft bleibt das Verhalten des Euro-Kurses ansich. Aber eines nach dem anderen.
Als Bonus hat sich Draghi dann auch noch verquatscht bzw. etwas preisgegeben, was er sonst stets vermieden hat - etwa Absicht?
EZB: Die wichtigste Entscheidung ist schon längst gefallen
Obwohl beim heutigen Zins-Entscheidungstermin der EZB mit keiner neuen Justierung der Geldpreisschrauben zu rechnen ist, ist die Zusammenkunft der Rats-Herren nicht ganz ohne. Besonders wenn der Meister des Wortes ab 14:30 (MEZ) wieder seine verbalen Künste virtuos aufführen wird.
Wie beim letzten Treffen schon angekündigt, wird heute die große Glaskugelschau bzgl. Wirtschaftsdaten und Inflationsentwicklung im Vordergrund stehen. Wenn sie hierzu bereits einige Artikel aus der "Fachpresse" zu sich genommen haben, werden sie an folgender Feststellung nicht vorbei gekommen sein:
Man erwartet quasi geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, zwecks dumpf in den Raum formulierter getrübter Wirtschafts- und Konjunkturaussichten. Im Vordergrund steht dabei die Verkündung von Benoit Coeure, dem Bankensektor neue TLTROs zukommen zu lassen.
Wie schön, dass die Schafherde der Nebelkerze folgt. Denn die wichtigste Entscheidung ist nach aller vernünftiger Lesart schon längst gefallen - politisch, wie geldig.
Chartupdate – Zenit erreicht
Euro im Plus, Dollar zum Yen im Plus, der Franken zum Dollar aber auch und das Metall macht, was das Metall machen soll. Einzig das Britische Pfund braucht wieder eine extra Einladung. Aber das wird die spezielle Seifenoper im anstehenden Monat März schon besorgen.
Wer die Nachrichten bzgl. BREXIT in den letzten Tagen etwas genauer verfolgt hat, wird festgestellt haben. Es ist eben genau wie HIER schon berichtet. Nicht Großbritannien hat die Schwierigkeit mit dem Abschied, sondern einzig die EU.
Das Vorpreschen von Donald "Es gibt einen besonderen Platz in der Hölle für BREXIT-Befürworter" Tusk von vor 3 Tagen, den Briten plötzlich doch eine Fristverlängerung zu gewähren, ist nun alles andere als ein Akt der Gnade. Immerhin soll ja nach seinem Bekunden, jeder BREXIT-Willige im Feuer der Verdammnis rösten. Allein die Wortwahl offenbart, wie sehr die Nerven auf Grundeis liegen und wieviel dran ist an dem europäischen Hang zu Humanismus, Brüderlichkeit und dem vermeintlichen Friedensprojekt EU.
Wesentlich richtiger ist, dass die EU-Granden von der beinharten ökonomischen Realität eingeholt sind und ihr Pokerspiel für Arme nicht mehr aufrecht halten können. Das, was nach einem selbstlosen Angebot für Großbritannien aussehen soll, ist nicht mehr als ein Winseln und Betteln von falschen EU-Schlangen. Die Reaktion von May: Zuerst die dankende Ablehnung mit ein paar darauffolgenden parteipolitischen Manövern, um den eigenen Stall daheim im Zaum zu halten.
Auffällig ist: Bei den ganzen Tönen und Dampfplauderern, welche seit Monaten bzgl. des BREXIT kreuz und quer durch die Medien geschoben werden, wer glänzt mit Abwesenheit? Die mächtigste Frau der Welt, Angela Merkel.
Ausgerechnet die wichtigste und kompetenteste Person in Sachen Europäische Union und deren Abschaffung verhält sich sich auffällig und ruhig und zurückhaltend (auch das Treffen in Frankreich ändert daran nichts). Dies bedeutet nur eines: Alles läuft in gewünschten Bahnen. Ergo wird auch am 29. März 2019 der BREXIT nun endlich passieren, ganz ohne Deal.
So denn, auf in die Charts.
Gold: 1536 US$ | Podcast 07-2019
Gold bei 1536 US$ und der Euro ist im Bullenmarkt!
Mein Gott Walter, was sind das schon wieder für Schlagzeilen? Keine Sorge, bei der 1536,- handelt es sich nicht um die Verkündung einer in Kürze anstehenden Hochmarke des gelben Weichmetalles. Es ist aber eine sehr prägnante Marke, in der eine Menge an Aussagekraft verborgen liegt. Selbes gilt auch für die davon getrennte Aussage: "Der Euro ist in einem Bullenmarkt!".
Das halten sie jetzt für noch mehr kompletten Schwachsinn? Nun, das kann ich ihnen nicht übel nehmen. Dennoch ist diese Aussage wahr und richtig, zumindest aus der Perspektive professionell agierender Marktakteure.
Daraus lernt man zumindest mal eines, professionelles Handeln am Finanzmarkt ist nicht mit professioneller Intelligenz oder besonders begabter Denkfähigkeit gleichzusetzen. Wenn man aber die Eigenheiten sogenannter Profis besser versteht, kann man daraus natürlich seinen Nutzen ziehen. Und wenn man Zentralbanker ist, damit natürlich auch spielen.