Nicht unter 4

Der US-CPI wird vermeldet - unter Erwartung. Und sofort erdröhnt es "die Zinsanhebungen sind offiziell vorüber" oder aber auch "der Countdown zu Zinssenkungen hat begonnen".

Man hat dieses Jahr schon viel Schwachsinn gehört und ertragen müssen, aber das heißt ja nicht, dass sich nicht auch das noch toppen lässt.

 

Und obwohl die Sektierer der Zinssenkungskirche heute die besten Zauberzahlen geliefert bekommen haben, von denen sie überhaupt hätten träumen dürfen, langt heutige Offenbarungsschrift aus dem US-Statistikamt nicht aus, um den dünnen Nektar, den man sich aus dem bisschen Non-Farm Payrolls und Powell-Statement zuletzt gezogen hat, zu übertrumpfen.

Unter der Haube des Ganzen wirkt halt noch etwas ganz anderes. 

PS: Nicht unter 4.

 

 

 


 

 

Bestätigt

Zwei Dinge werden am Markt nie ausgehen, Ignoranz und das Vergnügen, die eigenen Fehleinschätzungen als der Weisheit letzter Schluss zu predigen. Damit natürlich auch verknüpft, für teuer Gebühr seinen Klienten den noch so abenteuerlichsten Unsinn in die Tasche zu quatschen.

Letztes Schmankerl aus diesem Kasperletheater, wegen Powell und US-Arbeitsmarkt die von nun an sinkende Anleihe-Rendite, also steigenden Anleihekurse zu beschwören. Quasi Multi-Peaks wohin man auch hört und liest.

Doch ei der Daus, was ist das:

Yield (Rendite)-10jährige US-Anleihe von Freitag und heutigem Montag (Chart: Investing.com)

 

Bereits gestern wurde hier die warnende These aufgestellt, dass genau diese Yield nicht unter 4 fallen wird. Und das genau mit dem Gegenteil zu rechnen ist.

 

Nun macht natürlich ein Handelstag noch keinen Winter, und ein Chart noch keine Großwetterlage. Aber, es ist ja nicht nur ein Chart.

mehr lesen...

Was weiß Powell

Die Federal Reserve belässt den eingestellten Leitzins bei 5,5 %. Damit war klar, die darauffolgende Pressekonferenz wird ein hübsches Durcheinander an Kursbewegungen.

Die allgemeine Deutung des Marktes geht in Richtung "dovische Aussage", ohne dass diese aber erfolgt wäre.

Als "hawkisch" kann man sie aber auch nicht werten, denn dafür war es dann wieder viel zu wenig. 

Powell hat nichts Verkehrtes erzählt, einfach nur das, was ist, und das macht diese Pressekonferenz dann doch auffällig. Aus dem Duktus der 14 Pressekonferenzen innerhalb dieser Zinsphase fällt sie eben hinaus und das bei den ganzen Vorzeichen.

Wie ein Elfmeter, der absichtlich nicht verwandelt worden ist. Somit stellt sich die Frage: Was weiß Powell?

mehr lesen...

Von Bank of Japan zu Federal Reserve

Die Kursbewegungen vom Dienstag erklären bereits die Zinssitzung der Federal Reserve am Mittwoch. Und die kommende Entscheidung der Federal Reserve erklärt die Kursbewegungen vom besagten Dienstag.  

 

 

Es ist diesmal schon eine einzigartige Konstellation, dass ein entscheidendes Meeting der BOJ direkt vor einem Meeting der Federal Reserve stattfindet. Normalerweise gönnt sich die Bank of Japan den Luxus, gern im Nachgang an der Reihe zu sein.

Es liegt also auf der Hand, dass hier zwei Ereignisse unmittelbar miteinander agieren.

Wie passend doch, dass ebenso am Dienstag einstimmende Daten auf den Termin mit Jerome Powell gereicht wurden. Gleichzeitig ca. 80 % der Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Federal Reserve nichts unternimmt. Und Wackere 1,75 % glauben tatsächlich, Powell würde am Mittwoch senken.

Nun, vielleicht besser nochmal auf das Kursradar schauen.

mehr lesen...

Erst der Anfang des Geschreies | Podcast 23-2023

Welch hübsche Wetterlage doch medial, politisch und an den Finanzmärkten vorliegt. Und wer da durch die Gischt der tosenden Sturmfluten ganz genau hinschaut, kann in der Ferne Godzilla schon erblicken.

Wenn er das Land der Ahnungslosen erreicht, dann wird es auch wieder heißen: "das hat niemand kommen sehen". In der Lage der Not ist es eben stets das ALLE und WIR.

 

Dreiecks-Markierungen = platzierte DAX Shorts

 

Der Plural Majestatis - dieser Tag wird er schon inflationär bemüht, besonders wenn es um krachend gescheiterte und sich selbst entlarvende Einwanderungs- oder, um im Kontext zu bleiben, um Einflutungspolitik geht.

Krachend gescheitert ist auch das Projekt Windmühle, wie die neuesten Meldungen bzgl. der Siemens Energy AG beweisen. Dabei ist es nicht das einzige deutsche Unternehmen, dessen Woke-Antrieb kläglich und erwartbar den Geist aufgegeben hat.

Nicht wahr ProSiebenSat1 Media SE?

mehr lesen...

Sturmwarnung

Wehe, wehe, wehe, wenn ich auf die Kurse sehe.

Big Money und seine "Experten" - also Buden wie Blackrock und Artverwandte, welche diesen copy-paste-artig nachahmen, predigen seit Anfang des Jahres, Vermögen in Anleihen zu parken, wäre das Gebot der Stunde. Die Kurse der Papiere auf historischen Tiefstständen. Mit dem Zusatz, dass die Zinsanhebungen schon längst über Peak bzw. ganz nah dran sind. Die Inflation ein Thema von gestern sei. Und daher der Boden in den Anleihekursen quasi fertig gelegt und Kurszuwächse, bei eben diesen Anleihen, das Investment erst so richtig lukrativ machen.

So weit die nicht nachzuvollziehende Wunschvorstellung und bekanntes Mantra des großen Geldes, welches dermaßen weit entfernt von der stattfindenden Realität ist, wie eine Annalena Baerbock von der deutschen Sprache oder ein Kanzler Scholz von tatsächlichem punktuellen Gedächtnisverlust.

Oder bildlich ausgedrückt:

 

"Der Boden" in den Anleihen (Bund Future)

 

 

Selbes bei den US-Anleihen:

 

"Der Boden" in den Anleihen (US-Bonds-10y)

 

In den letzten 2 Wochen hatte man wieder ganz stark getrommelt, hier und jetzt hätten die Kurse endlich ihren Boden gefunden. Die heutige Bestandsaufnahme zeigt, auch dieser Wunschtraum ist, wie erwartet, jäh geplatzt.

 

Wären jetzt Anleihen so etwas wie ein x-beliebiger ETF, so ein Spielzeuggedöns mit dem man lediglich das Sparschwein der Hausfrau versucht leer zu saugen, könnte man sich ja beruhigt zurücklehnen. Nur real ist das Gegenteil der Fall und somit bleibt die erneut geplatzte Illusion nicht ohne Folgen.

mehr lesen...

03. Oktober 2023

Nicht nur der Tag, an welchem Deutschland dem gedenkt (zumindest offiziell), was zusammen gehört. Der 03. Oktober in diesem Jahr ist dann auch der Tag, an welchem das, was zusammengehört, sich auch in das beschriebene Gesamtkonzept des Marktes einfügt.

 

USDJPY | 03. Oktober 2023

EURJPY | 03. Oktober 2023

 

Mit welch Schönheit und eindeutiger Präzision sich der Yen an diesem Tage zeigt, den beiden Chartbildern ist es zu entnehmen. Da hat es der Bank of Japan kurzerhand gereicht und blitzschnell, gleich einem Samurai mit seinem Schwert, macht sie mit einem Hieb klar, wer hier Herr aller Reusen ist. Der Yen zum Euro bricht dabei die altbekannte Trendlinie - etabliert seit Dezember 2022.

Und wo der Yen ertönt, ist das Edelmetall nicht weit weg. Im letzten Artikel wurde nochmals darauf hingewiesen, und mehr Klingeln an der Börse geht nun wirklich nicht. Alles andere wäre dann schon ein auf der Sänfte hintragen zu den Renditen.

mehr lesen...

Nur der Geduldige wird entlohnt

Der Dax und US-Indizes erkunden heute weiter neue Tiefen, während der Euro seine inneren Qualitäten offenbart. Den Dollar-Long freuts, Uran und Yen-Front können sich zufrieden zurücklehnen. Bleibt noch die Sache mit dem Edelmetall.

 

 

 

 

Wie verlockend gestaltete sich doch das bisherige 2023, um ganze Tranchen an Zahlungsmittel im edlen Blech zu platzieren. Prinzipiell ist ja nichts verwerfliches an dem Vorhaben. Doch warum unnötig Wegstrecke und damit Performance verschenken, wenn fest stand, dass die Kursuhr solche Werte nochmals ausgeben wird - zwangsläufig.

So war nur eines gefragt: Geduld.

 

Performance ist auch das Zauberwort des nachstehenden Beitrages. Jetzt, wo die Basistrades für 2023 endlich ihre volle Schönheit präsentieren dürfen und die Uraner dem Ungemach im Marschflugkörper entkommen, kann man sich der Optimierung der Performance zuwenden. Und es hat sogar mit Silber zu tun.

 

mehr lesen...

Federal Reserve – der nächste Zug des J. Powell

Was gedenkt Federal Reserve Chef Jerome Powell zu tun? Hebt er weiter an oder belässt er es für heute bei eingestellten 5,5 % Leitzins?

So wenige Stunden vor dem Termin ist es selbst verständlich die Frage, die bewegt. Nur leider ist es für diesen Termin die falsche Fragestellung, wenn man zu einer Antwort gelangen möchte.

Die richtige Fragestellung für den Zinstermin der Fed lautet: Was benötigt die Bank of Japan?

Beim heutigen Termin ist Jerome Powell in einer hervorragenden Ausgangslage, alle Karten in der Hand zu haben.

mehr lesen...

EZB – Hoffnungslos verloren

Frau Null ökonomischer Sachverstand, Nachname Dummschwätz und bekanntermaßen Chefin der EZB hat zur Pressekonferenz zum heutigen Zinsentscheid geladen.

Die vollzogene erneute Anhebung von je 0,25% auf allen 3 Zinsschrauben selbstverständlich im Einklang mit dem, was realistischer Weise zu erwarten war. Auch wenn die Masse des Marktes es anders einschätzte. Dumm und Dumm gesellt sich eben gern.

Die Maßnahme auch im Einklang mit den gestern veröffentlichten US-Inflationsdaten, welche höher reinkamen, als erwartet. Obwohl sie schon im Vorfeld wesentlich höher erwartet wurden, als man es bei bisher anliegendem Anstiegstempo erwarten hätte können.

Wesentlich ausschlaggebender beim heutigen Entscheid, die Verkündungen, welche als Garnitur gereicht wurden. Und da kommt man aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Offenbar ist in der EZB die letzte intellektuelle Fähigkeit verloren gegangen, einfachste Durchschnitts- und Überschlagsrechnungen durchführen zu können.

Die EZB hebt das durchschnittliche Inflationsziel für 2023 auf 5,6% an (zuletzt 5,3%). Es bleibt das mathematische Rätsel, wie man auf diesen abenteuerlichen Wert in 2023 überhaupt noch hinkommen will? Die letzte Inflationsmessung für die Eurozone lautet 6,1 % 

 


source: tradingeconomics.com

 

Selbst wenn die verbleibenden 5 Messwerte in Folge mit 5 %, 4 %, 3 % , 2% und für Dezember mit 1 % ausfallen würden - was sie nicht werden, kämen wir immer noch nicht auf diesen heute verkündeten Durchschnittswert. Und während die EZB von Zauberzahlen träumt, stürzt der Euro weiter ab - folgerichtig und marschiert das Öl weiter nach oben - nur mal so.

Diese Inflationsträumerei ist aber nicht der einzige Dummschwätz, der heute gereicht wurde. Und was da im Brustton der Überzeugung den Ohren der Märkte serviert wurde, offenbart nicht nur Notlage und strategische Überlegung der EZB, sondern auch den schwerwiegenden Fehler, welchen sie damit begeht und die Falle, welche sie sich eben selbst gebastelt hat.

Die Reaktionen des Marktes darauf überraschend folgerichtig - bis auf eine einzige Ausnahme. Aber was soll man sagen? Dummheit, wenn dein Name Lagarde ist, dann ist Frankfurt auch deine Burg.

Zu den Details.

mehr lesen...

Login